Agile Games – Sinn oder Unsinn?
Frei nach dem Buchtitel des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther „Rettet das Spiel“ bin ich natürlich eine glühende Verfechterin von Übungen & Aufgaben mit teilweise spielerischem bzw metaphorischem Charakter. Warum?
Active Learning – Warum aktive Aufgaben in Trainings und Seminaren meiner Meinung nach wichtig sind.
Durch den spielerischen Ansatz werden alle Sinne stimuliert, es motiviert und man erzeugt nachhaltige Lerneffekte. Themen und Büroalltag werden dennoch abgebildet und durch die Distanz zum Büroalltag können sich Teilnehmende besser öffnen bzw auch einen anderen Blick, mit Perspektivenwechsel auf das Miteinander schauen. So erkennen sie selbst leicht Strukturen und Muster.
Spielende können sich ausprobieren, verschiedene Rollen und Lösungswege testen, ohne, dass in der Realität schaden genommen wird. Und gemeinsames Erleben verbindet, da es mit Emotionen verknüpft ist.
Doch nutzt das auch was für die Agilität oder braucht man das nicht? Was heisst eigentlich Agilität?
In der Literatur habe ich folgende Betrachtung oder besser Definition gefunden: Agilität beschreibt die Fähigkeit von Menschen, Teams oder auch Organisationen, rasch und effektiv auf Veränderungen zu reagieren.
Aber ist das nicht Flexibilität?
Ja in gewisser Weise auch. Häufig werden die Begriffe Agilität und Flexibilität synonym verwendet. Tatsächlich ist eine Abgrenzung schwierig. Beide Begriffe bedeuten im Kern „Anpassungsfähigkeit“. Eine mögliche Unterscheidung stellt die Art der Anpassung dar. Flexibel wäre demnach eher reaktive Anpassung während agil proaktiv, antizipativ und initiativ ist, um notwendige Veränderungen einzuführen.
Wie können nun aktive oder spielerische Aufgaben dabei helfen?
Verschiedene Aufgabenstellungen können Teams helfen, in den Prozess einzusteigen, verschiedene Funktionen und Rollen beispielsweise wie in Scrum nachzubilden, zu erleben, was es bedeutet, einen Sprint durchzuführen, sich und die Teammitglieder immer besser einschätzen zu können, miteinander zu lernen, sich stetig zu verbessern, indem man auf auf den Lösungsweg schaut und diesen reflektiert. Agile Games stellen Alltagsprobleme dar.
Aufgaben können z. B. in verschiedenen Sprints durchgeführt werden, mit anschließender Retrospektive und erneuter Planning Phase… meist werden schnelle Verbesserungen und Einschätzungen der eigenen Leistung sichtbar. So kann ein Team welches sich neu auf dem Terrain bewegt, spielerisch an agile Methoden herangeführt werden.
Letztendlich ist agiles Arbeiten ein Mindset, es sollte von den Beteiligten gewollt und verinnerlicht werden. Es ist kein Tool, die Methoden dazu wie Scrum benötigen einfach diese Geisteshaltung der proaktiven Veränderbarkeit. Nimm dein Team behutsam mit, es geht nicht von heute auf morgen.